Schaut man sich die sowie schon hohen Austrittszahlen der Kirchen an, stellt man fest, das insbesondere die jungen Erwachsenen im Alter zwischen 25-39 austreten.
Das ist umso dramatischer, da dies das Alter ist, wo Menschen eine Familie gründen und Kinder bekommen.
D.h. nicht nur die jungen Erwachsenen werden nicht mehr erreicht sondern auch deren Kinder.
Der äußere Anlass ist oft schnell geklärt. Äußere Umstände wie Umzug (die Oma kriegt dann nicht mit, wenn man ausgetreten ist), erstes Gehalt oder politische unpassende Äußerungen sind meist die Anlässe.
Warum aber ist keine belastbare Bindung von Menschen, die oft bei uns in den Kindergruppen, Konfirmanden-/Firmunterricht gegangen sind, teilweise noch in den Jugendgruppen waren, entstanden?
Ich habe dazu eine Studie des Sozialwissenschaftlichen Instituts der EKD
gefunden (siehe https://www.siekd.de/wp-content/uploads/2022/03/2021_SI-Studie_Endewardt_Qualitative-Studie-zur-Ermittlung-der-Gruende-fuer-den-Austritt-aus-der-evangelischen-Kirche.pdf ).
Interessanterweise haben viele der Ausgetretenen eine gute Gemeindezeit in den Gruppen erlebt. Es lag also in der Regel nicht an einem didaktisch katastrophalen PfarrerIn oder Gemeindepädagogen.
Die Gemeinschaft untereinander wurde sogar als sehr positiv empfunden.
Meine persönliche Interpretation ist, dass solange die Gemeinschaft mit Gleichaltrigen bestand, hat Kirche auch eine relevante Rolle gespielt.
Aber mit zunehmendem Alter, Umzug, Beruf usw. sind diese Beziehungen immer mehr verschwunden und durch Familie, Verein ersetzt worden.
Irgendwann stellte sich dann die Frage: Wozu brauche ich die Kirche noch?
Auf der anderen Seite ist kein ausreichender persönlicher Glaube entstanden, keine Alltagsbeziehung, die auch später trägt und prägt.
Deshalb sollte man genauer hinsehen, welche Möglichkeiten man hat, Kindern und Jugendlichen eine gesunde Beziehung zu Gott vorzuleben und sie auch zu ermutigen, eigene persönliche Glaubensschritte zu gehen und Glaubenserfahrungen zu machen.
Wenn Sie dazu Anregungen und Ideen brauchen, können Sie sich gerne an mich wenden.
